Traumaverarbeitung, Herbstmesse, Verein und Festival

 Es ist Montag, der 25. Oktober. 

Traumaverarbeitung 

In eine neue Stadt zu ziehen, hat meiner Psyche und meinem Selbstbewusstsein unglaublich gut getan. Ich lerne nun, für mich selber einzustehen und meine Wünsche und Gefühle so zu äussern, wie sie gerade sind. Denn aufgrund von meinen ehemaligen Mitschüler*innen in der Primar- und Bezirksschule konnte ich dies nie richtig lernen. Ich war einfach immer die Person, welche sich anderen angepasst hat, um sie nicht zu verärgern oder um ihnen nicht zu viel Angriffsfläche zu bieten. Das hat mein Selbstbewusstsein in den Keller getrieben und mich mental zerstört. 

Nun kann ich endlich damit beginnen, alles dieses Trauma noch mehr zu verarbeiten und für mich selbst einzustehen. Das ist ein verdammt befreiendes Gefühl und fühlt mich mit so viel verschiedenen Gefühlen auf einmal. Da könnte sogar eine Achterbahn auf der Herbstmesse nicht mithalten. Doch genau dieses Chaos von Gefühlen brauche ich, um herauszufinden, was ich genau fühle. Denn mir fällt es immer noch sehr schwer, genau zu beschreiben, was ich genau fühle. Bin ich nun traurig, weil ich einen Menschen aus meinem Leben verloren habe oder bin ich voller Erleichterung, weil dieser Mensch aus meinem Leben gegangen ist? Gefühle sind für mich nicht immer eindeutig. Jedoch versuche ich geduldig mit mir zu sein und auf mich selber zu hören. 

Ein anderes grosses Thema, welche mit diesem Kindheitstrauma zusammenhängt, ist die Angst, mich ins Rampenlicht zu stellen, wo jede*r mich sehen kann. Denn auch dort, so war mein Gedankengang früher, böte ich jemandem die Chance, mich anzugreifen und mich zu verletzen. Wie gehe ich also mit dieser Angst um? Ich nehme immer wieder an Events teil, welche ich vorher noch nie besucht habe, ich beteilige mich öfter an Gesprächen, ich äussere meine Meinung klarer und ohne Entschuldigung, ich laufe aufrecht, ich rennen Leuten, welche sich nicht für mich interessieren nicht hinterher und ich kämpfe für das, was mir wichtig ist. Alle diese Dinge können dazu führen, dass Leute mich nicht mögen oder im schlimmsten Fall verbal oder physisch angreifen. Dennoch helfen sie mir, mein Selbstbewusstsein zurückzugewinnen, mehr im Reinen mit mir zu sein und mein Trauma zu verarbeiten. 

Herbstmesse 

Einer dieser Events ist die Herbstmesse - ein Sonnenblumenmoment. Es ist nicht so, dass ich die Herbstmesse noch nie besucht habe, jedoch war ich no mit meinen neuen Freunden dort. Demnach ist auch dieser Event neu für mich. Wiederum freue ich mich unglaublich auf die Herbstmesse, denn sie weckt Kindheitserinnerungen in mir, welche unglaublich nostalgisch sind. Dieser Ort, der Geruch von frischem Magenbrot, der Rausch der Bahnen und die Freude, welche ich verspüre, wenn ich dort mit Freunden unterwegs sein darf. Seid auf meinen Herbstmessebericht gespannt. 

Verein

Nachdem wir nun den Verein BaQu - Buntes Basel für erwachsene queere Menschen gegründet haben, geht der Aufbau des Vereins weiter. Deshalb treffen wir uns morgen zur Vorstandssitzung, um die wichtigsten Traktanden zu besprechen. Diese wären unteranderem das Queere Halloween am 31.10.21. Dort werden wir (hoffentlich) viele andere queere Menschen treffen und zusammen Spass haben.

Die Arbeit im Verein macht mir sehr viel Spass. Jedoch stagniert sie momentan ein wenig. Hoffentlich können wir ihr mit der Sitzung von morgen wieder etwas Wind in die Segel legen. 

Festival 

Nach dem Queeren Halloween werden einige Freunde und ich einen zweiten Verein gründen. Dieser ist dem Rainbow Art Festival gwidmet. Zum Festival existiert ein eigener Blogpost auf diesem Blog. Über diese Vereinsgründung freue ich mich auch schon sehr. Denn das Festival liegt mir extrem am Herzen. Zum Glück habe ich so tolle Freunden, mit welchen ich gemeinsam diesen tollen Verein gründen darf. Dies ist ein neuer Sonnenblumenmoment für die Erinnerungstruhe in meinem Gehirn. 

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